Augentraining

 

Viele spüren instinktiv, dass Sehen kein rein mechanischer Vorgang ist, sondern sehr individuell mit allen Facetten unseres Seins verbunden ist.
Jeder kann in jedem Alter etwas für sein Sehvermögen tun. Auch wenn im Einzelfall die Bedingungen nicht optimal sind, kann Freude und Zufriedenheit entstehen.

Sehen scheint so einfach und selbstverständlich und ist doch ein hochkomplexer Vorgang, der bis heute nicht in allen Einzelheiten entschlüsselt ist.


 

 

Augenfunktionen, die durch Übungen gefördert werden, sind

  • Augenbewegungen: Leicht und mühelos wandert der Blick
  • Akkommodation: Die Augen wechseln von nahen zu fernen Objekten
  • Konvergenz: Beide Augen richten sich auf ein Objekt in der Nähe aus
  • Fusion: Die Seheindrücke beider Augen werden zu einem Bild zusammengefügt

Hier stelle ich Ihnen zwei Übungen vor:

Das "Lichtbaden" zur Entspannung der Augen und das "Umranden" zur Aktivierung der Augenmuskeln. 



Übung 1

Sonnen – „Die Augen in Licht baden“


Sonnenlicht ist die Quelle des Lebens. Es stimuliert viele Stoffwechselvorgänge in der Netzhaut und im ganzen Körper und fördert so das gesamte visuelle System.

Wirkungen:

  • entspannt die Augen und den Nacken
  • mindert Licht- bzw. Blendempfindlichkeiten
  • weckt die Sehzellen in der Peripherie


Anleitung:

  • Wo immer sich eine Möglichkeit bietet
  • Im Sitzen oder Stehen (auf sicheren Stand achten)
  • Das Gesicht mit geschlossenen Augen der Sonne zuwenden
  • Langsam den Kopf von einer Seite zur anderen bewegen
  • Sie spüren, wie die Augen mitschwingen und entspannen
  • Von der Sonne abwenden und die Augen vorsichtig blinzelnd öffnen


Bitte beachten!
Im Hochsommer, wenn die Sonne im Zenit steht, bitte nur morgens bzw. nachmittags, wenn die UV-Strahlung geringer ist. Dagegen können Sie im Winter jeden Sonnenstrahl einfangen!

Übung 2

Umranden


Diese Übung verbessert

  • die Detailwahrnehmung
  • die Koordination der Augenmuskeln
  • die Augenfolgebewegungen


Anleitung

  • Stellen Sie sich in Verlängerung Ihrer Nase einen kleinen Stift vor
  • Atmen Sie ruhig ein und aus
  • Schauen Sie dann auf das Blatt
  • Mit dem imaginären Stift  umwandern Sie spielerisch alle Konturen
  • Nehmen Sie dabei die Strukturen und die Farben wahr
  • Bei diesem Blatt den Stil, die Äderungen, die gezackten Außenlinien
  • Dann schließen Sie die Augen und erinnern das Gesehene in Ihrer Vorstellung
  • Die Augen wieder öffnen und mit dem Original vergleichen


Was hat sich verändert?
Erfahrungsgemäß werden Farben intensiver, Konturen klarer und bei räumlichen Abbildungen Abstände im Raum besser wahrgenommen.

 

Das ist eine Übung, die während des Tages kleine Pausen ausfüllen kann. Betrachten Sie auf die beschriebene Art und Weise die Fassade eines Hauses mit seinen Fenstern und Türen. Die Wartezeit an der Ampel können Sie nutzen, um die Ampel mit dem Blick zu umwandern. Bei einem Spaziergang in der Natur verweilen Sie, um eine Blume, ein Blatt, einen Baum anzuschauen. Am Arbeitsplatz läßt sich der Bildschirm, ein Bild an der Wand umranden.


„Nicht unsere Augen lassen uns im Stich, sondern wir lassen sie im Stich …“

William Bates (Augenarzt)